Reintalerhof

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Der Reintaler Hof

Der Reintalerhof

Abschnitt 4

Von 1983 bis 2016

Letzte Aktualisierung:23. September 2023

 

Es gab schon bald nach der Betriebseinstellung 1982 erste Einbrüche und Plünderungen. Obwohl der Jäger Maurer immer ein Auge auf den Hof hatte und Veränderungen oder Auffälligkeiten direkt an die IGMET nach Frankfurt meldete, wurde wohl immer wieder eingebrochen und unter anderem das komplette Stüberl gestohlen.
Diese Probleme führten dann dazu, dass der Hof mit den rostroten metallplatten an Türen und Fenster einbruchsicher verriegelt wurde und in seinen "Winterschlaf" für die nächsten 25 Jahre fiel.

 

1983 erschien ein Zeitungsartikel zum leerstehenden Reintalerhof.
In diesem Artikel heißt es: "Schon seit einem Jahr steht der Bauernhof leer und wartet auf seinen nächsten Käufer".
Dass der Reintalerhof schon lange kein Bauernhof mehr war, ist dem Redakteur wohl irgendwie entgangen.
Zeitungsartikel: Reintalerhof sucht Käufer
Ein Jahr nach der Schließung. Der Reintalhof in tiefem Schlaf

1983, ein Jahr nach der Schließung, besucht Peter Neumayer mit seiner Familie den Reintalerhof, der so lange Jahre ihre Heimat war.

Dunkle Bilder sind es, Zeichen des nun beginnenden "Winterschlafs", aber auch des späteren Verfalls des Reintalerhofs. Noch ist alles sauber und aufgeräumt, eigentlich startbereit für neues Leben.

Der Reintalerhof 1983 nach der Schließung. Rückseite des Reintalerhofs 1983

Im Oktober 1983 erscheint im Garmisch-Partenkirchner Tagblatt ein umfangreicher Artikel mit interessanten Hintergrundinformationen zum Reintalerhof und zur Schließung.

Die Redakteuerin, Eva Stöckerl, zitiert einen ungenannten "Insider" mit den Worten: "Es müßte schon ein Scheich sein, der den Reintaler Hof zu neuer Blüte führt ..."

Der Artikel im Garmisch-Partenkirchner Tagblatt zum Reintalerhof

Am 5. 10. 1988 wurde die Anlage zur Trinkwassergewinnung überprüft und für untauglich eingestuft.
Die o. a. Bilder der Trinkwasserfassung stammen vom Dezember 2009


Am 17. 2. 1997 widerrief das Landratsamt Garmisch-Partenkirchen die Wasserrechte.


22 Jahre nach der Schließung ...

 

Der Reintaler Hof im Mai 2004

Eingangsbereich des Reintaler Hofs im Herbst 2004

Verfallen die große Eingangstreppe, der Putz blättert und die ersten Eschen siedeln sich in den Ritzen der Treppe an.

Die Terasse des Reintaler Hofs im Herbst 2004

Auch die Terrasse verfällt. In der trockenen Überdachung hat der Sepp, wie wohl schon seit Jahren, ein wenig Holz gemacht.

Die Ansicht von Süden - Reintaler Hof im Herbst 2004

Der Reintaler Hof im Frühling, ein verregneter Nachmittag ...

... und alles wirkt ein wenig traurig und trostlos.

Der Reintaler Hof im Dezember 2006

Der Reintaler Hof im Dezember 2006

Winterbeginn mit erstem Schnee Anfang Dezember. Der Hof wirkt nun richtig heruntergekommen, traurig und verlassen.

Balkon

Auch das sogen. Winterdach wird brüchig, bricht ein.
Ein Blick auf den Balkon ...

Die Holzsammlung

Noch immer sammelt der Sepp hier sein Holz zum trocknen.

Den Hof schneit es weiter ein

Und wieder kommt ein Winter.
Ein Winter, der den Reintalhof einschneien wird und die Ruhe und Abgeschiedenheit, das Verlassensein noch weiter verstärken wird.

Bis zum Jahr 2007, insgesamt 25 Jahre, war der Reintaler Hof weitgehend unberührt und unbenutzt.

Der Reintaler Hof im Frühjahr 2007

Der Reintaler Hof im Mai 2007

Blick von Westen auf den Reintaler Hof

Der Reintaler Hof im Mai 2007

Blick von Norden

Ein alter Verteilerkasten, wohl an der Stelle, an der das Jugendheim stand.

Ein alter Verteilerkasten, vermutlich an der Stelle, an der das Jugendheim stand.

Und die Zwergerl haben sich auch in die Garage gerettet. Nur drehen tun sie sich grad nicht mehr.

Die Zwergerl vom Brunnen haben sich in die Garage beim Nebengebäude geflüchtet. Auch wenn sie nach 25 Jahren immer noch optimistisch ihre Nasen in die Höhe strecken: Viele vergnügte Gäste haben sie in den letzten Jahren nicht mehr gesehen ...

Der Reintaler Hof im November 2008

 

Im Mai 2007 wurde der Reintaler Hof, zwischenzeitlich in den Besitz der Treuhandgesellschaft IGMET gelangt, weiter verkauft.
Es scheint nun wieder etwas Leben eingekehrt zu sein.
Die Fensterbleche sind zum größten Teil entfernt. Die Wiesen um den Hof sind gemäht und im Haus sieht man einiges an Werkzeugen.
Wasser wird offenbar provisorisch in Tankbehältern aus Regenwasser gewonnen. Und die Terrasse wird wieder genutzt?
Allerdings wurden auch viele alte Bäume auf der Westseite kurzerhand gefällt und merkwürdige Baumstümpfe, teils bis zu zwei Metern hoch, sind übrig geblieben.

Der Reintalerhof wechselt die Besitzer

Der Reintaler Hof im November 2008

Ein herrlicher Tag im Spätherbst. Die Natur wartet auf den Winter und freut sich doch noch an der Sonne.

Der Reintaler Hof im November 2008

Die Terrasse, übriggebliebene Tischdecken, Kerzen, Aschenbecher von sommerlichen Festen?

Der Reintaler Hof im November 2008

Die "Wasseraufbereitung" scheint gut gefüllt.

Ausgetrocknet: Das Sammelbecken und Einlauf für das Kraftwerk an der Partnach.

Ausgetrocknet: Der Stausee und Einlauf für das Kraftwerk an der Partnach.

Die Alpspitze - Ohne fotografische Tricks - Sie ist vom Reintalerhof noch weit entfernt.

Die Alpspitze - ohne fotografische Tricks - Sie ist vom Reintalerhof noch weit entfernt.

 

Der Reintaler Hof im Januar 2009

Es ist jetzt tiefer Winter und der Reintaler Hof ist schwieriger und mühsamer zu erreichen.
Die Forststraße wird zwar sehr gut geräumt, aber ab der Abzweigung nach Süden liegt der Schnee relativ hoch.

Der Reintaler Hof im Januar 2009

Eine märchenhaft-winterliche Stimmung am Reintalerhof.

Eine märchenhaft-winterliche Stimmung am Reintalerhof.

Die Berge in der Ferne.

Die Terrasse des Rheintaler Hofs im Januar 2009

Man könnte glauben, auf dem Dach des Reintalerhofs steht noch der Christbaum.

Schnee ohne Ende. Satt rutschen die Dachlawinen herunter.

Schnee ohne Ende. Satt rutschen die Dachlawinen herunter.

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Ein Video von dieser Wanderung zum Reintalerhof können Sie hier links ansehen und anhören.
Das Video zum Reintalerhof im Winter 2009 startet mit einem (oder zwei) Klick(s) auf das Pfeil-/Start-Symbol.

Im Februar 2009 hatte ich das Vergnügen, zwei Zeitzeugen aus der Blütezeit des Reintaler Hofs, Maria Oberauer und Josef "Sepp" Winter, persönlich kennenzulernen.
Maria Oberauer und Sepp Winter waren den größten Teil ihres Berufslebens auf dem Reintaler Hof tätig. Frau Oberauer als Köchin und Sepp Winter als Fahrer, Straßenbauer und Schneeräumer, Hausmeister und Techniker, als Bergführer und Unterhalter mit den beliebten Diavorträgen seiner Bergtouren.

Gemeinsam mit Familie Mühring, begeisterten Reintaler-Hof-Gästen aus den sechziger Jahren, hatte ich die Gelegenheit, viele private Fotos anzusehen und Geschichten und Erlebnisse aus der damaligen Zeit zu hören.
Einige der privaten Fotos sind auf den vorhergehenden Webseiten zu sehen.

Die Zeitzeugen vom Reintaler Hof: Maria Oberauer und Josef <Sepp> Winter

Die Zeitzeugen vom Reintaler Hof: Maria Oberauer und Josef "Sepp" Winter

   

Frau Anna Heigl im Mai 2009 auf dem Reintaler Hof - nach 50 Jahren

Auf dem Reintaler Hof im Mai 2009

Ein Leben später
Wiedersehen mit dem Reintaler Hof nach 50 Jahren

von Anna Heigl
15. 11. 2017

Mai 2009.
Eine weitere Zeitzeugin meldet sich und besucht nach 50 Jahren wieder den Reintaler Hof.
Ihren sehr persönlichen Bericht stellt Frau Heigl hier zur Verfügung.

Vielen Dank an Anna Heigl und ihren Sohn Rupert.

Am 18. Juni erscheint im Münchner Merkur ein schöner Artikel von Thomas Schmidt: "Rückkehr nach 50 Jahren: Anna Heigls Zeitreise ins Reintal".

14 Jahre später wandere ich mit Rupert Heigl zum Reintalerhof und er übergibt mir Fotos vom Urlaub seiner Mutti 1960. Hier zu sehen.

Vielen Dank an Thomas Schmidt.

   

Der Reintaler Hof im Oktober 2009

Seit meinem letzten Besuch sind schon wieder sieben Monate vergangen.
Der Wetterbericht hat einen schönen Herbsttag angesagt und ich wandere über das Kreuzeck auf den Stuiben.

Blick vom Stuiben auf den Reintalerhof

Natürlich sind vom Stuiben noch einige Kilometer zu marschieren.
Der Zoom des Fotoapparats macht es möglich, die Strecke optisch zu verkürzen.

Der Reintalerhof vom Stuibenspitz

Und so sieht es "wirklich" aus: Links in der Bildmitte die Stuibenhütte. In der rechten Bildmitte, als kleiner heller Fleck, der Reintalerhof.

Die Schranke ist offen, der Weg zum Reintalerhof ist frei.

Nach ca. 1.000 Höhenmetern Abstieg und ungefähr fünf Kilometern bin ich da: Die Schranke ist offen, der Weg zum Reintalerhof ist frei.

Keine große Veränderung beim Reintalerhof

Beim Hof sind keine großen Veränderungen oder Entwicklungen festzustellen. Kleinere Arbeiten sind passiert und auf der Terrasse hat man eine "Bar" installiert. Erlebt der Reintalerhof eine neue Blüte als Erholungs- und Freizeitgelände ...?

Die Rückseite des Reintalerhofs im Oktober 2009

Die Rückseite des Reintalerhofs im Herbst 2009

Der Anhänger

Der alte Anhänger war noch länger im Betrieb, denn die Zulassung ist erst im Oktober 2005 abgelaufen.

Nun wird er für die nächsten Monate wieder im Winterschlaf versinken - Der Anhänger, der Reintalerhof, die Natur ringsherum.

Der Reintaler Hof im Oktober 2010

In diesem Jahr hat der frühe Schneefall größeren Wanderplänen durch und rund um das Reintal einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Daher beschränke ich mich auf die Suche nach dem ehemaligen Kraftwerk des Reintalerhofs.
Und werde verblüffend schnell fündig: Bald nach der Partnachklamm auf dem Weg ins Reintal liegt das Gebäude rechterhand. Seit 40 Jahren kenne ich das Haus und erst heute wird mir klar, dass es das Kraftwerk ist. Das Haus ist noch relativ gut erhalten.

Das Kraftwerk des Reintalerhofs

Alles zugewachsen und verwildert. Und mit den Blechplatten hermetisch verschlossen, so wie bis vor kurzem auch der Reintalerhof.

Baum auf dem Kraftwerk des Reintalerhof

Noch hält das Dach den umgestürzten Baum auf.
Aber wie lange noch?

Ein Stück Rohr

Unterwegs auf der neuen Forststraße noch oben zum Reintalerhof kommt dieses Rohr aus dem Untergrund: Ein Teil der Druckleitung zum Kraftwerk.

Neues am Reintalerhof

Etwas Neues gibt es beim Reintalerhof!
Auf dem Weg zum sogenannten Oberen Weg sind rechts am Waldrand zwei Gedenkkreuze errichtet worden.

Das linke Kreuz erinnert an Frau und Herrn Lütgert.
Das rechte Kreuz ist zum Gedenken an Anna und Adolf Stoecker und an Elisabeth und Reinhard Mumm errichtet.

Der Reintalerhof 2011

Der Reintalerhof als "Partyzone"?

Partyzone Reintalerhof

An einem Montag, Anfang April, waren noch viele und deutliche Reste eines wohl intensiv gefeierten Wochenendes zu sehen.
Ein mächtiges Feuer war entzündet worden, denn noch gegen Nachmittag glühte und rauchte ein großer Aschehaufen, halb abgebrannte Fackeln lagen auf dem Weg.

Fest am 23. 7. 2011 auf dem Reintalerhof

Hier wird im Juli zum Jungmannschaftsfest auf den Reintalerhof eingeladen.

 

 

Neues Leben für den Reintalerhof?

Ab September 2011 suchte der Reintalerhof offenbar neue Besitzer.
Erlebt der Reintalerhof möglicherweise eine neue Blüte als Privatanwesen, Hideaway Lodge oder Almgastronomie?
Oder soll er für gemeinnützige und soziale Projekte genutzt werden?
Dagegen spricht möglicherweise die in den vergangenen vier Jahren um das 35fache gestiegene Kaufpreiserwartung.

 

So wurde das gesamte Areal damals angeboten.

Der Reintalerhof 2012

Und wieder war der Winter lang, im Jahr 2012.
Bis in den Mai hinein schneite es auch in die tieferen Lagen hinab. Erst Ende Mai waren ein paar Tage einigermaßen stabiles Wetter, das eine längere Wanderung angenehm erscheinen ließ. So machte ich mich auf den Weg, um zur Abwechslung die vom Unternehmer Frey in den 20er-Jahren des vorigen Jahrhunderts angedachte Straße zum Reintalerhof über den Hausberg zu gehen.

Auch wenn ich die damals angedachte Trasse heute nicht mehr nachvollziehen kann, so ist doch der Weg über den Hausberg auch im Jahr 2012 nicht ganz unproblematisch.
Von der Talstation der Hausbergbahn geht der Weg zur Kochelberg-Alm hinauf. Und schon dort muss im Mai 2012 die Straße wegen Abrutschungen repariert werden. Der weitere Verlauf des Weg geht steil nach oben bis zum Hausberg.

Auf dem Hausberg ist die ganze "Pracht" eines im Sommer verlassenen Skigebiets zu erleben.
Dass Menschen so etwas mit ihrer Heimat anstellen ...

...aber schon vor 100 Jahren hat der große Visionär Alfongs Wendelberger die Veränderungen der Gebirge vorhergesehen.
Hier der Nachdruck von Ernreich Hiaslhofers Biographie
"Der große Visionär Alfongs Wendelberger"
mit sensationellen Abbildungen.
Insa Dahoam - Der grosse Visionär Alfongs Wendelberger

Bald nach dem Classic Skigebiet wird die Natur wieder etwas natürlicher. Die letzten Colabecher, Kuchengabeln und Plastikabfälle werden weniger,
es geht immer mehr bergab in Richtung Reintal.
Und dann lädt die Drehmöserhütte der Weidegenossenschaft zu einer gemütlichen Rast auf dem Hüttenbankerl ein.

Der Blick geht über das Reintal hinüber zum Wetterstein.

Allzulange dauert die Rast aber nicht, denn mein Ziel ist der Reintalerhof und bis dorthin sind es noch einige Höhenmeter und Kilometer zu gehen.

Da liegen sie, die metallenen Fensterplatten. Abgenommen zwar ...

... abgelegt, angelehnt ...

... ein wenig trostlos - der Verfall.

Der Blick ins Oberreintal

Der Blick ins Oberreintal - weiterhin grandios.

Der Reintalerhof 2013

30 Jahre sind es nun, dass der Reintalerhof geschlossen ist.

Der Münchner Merkur berichtet am 13. Mai 2013 in einem unterhaltsamen Artikel

"Werdenfelser Weltwunder. Der wuide Sepp:
Ein Besuch bei einem Urviech"

über den ehemaligen Mitarbeiter auf dem Reintaler Hof,
Josef "Sepp" Winter.

August 2013

An einem heißen Augustsonntag bekomme ich eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter. Eine aufgeregte Stimme mit schweizerischem Dialekt warnt mich, dass sich ein Betrüger auf dem Reintalerhof verstecken würde.

Zwei Tage später meldet sich der Anrufer erneut und stellt sich richtig als Schweizer heraus, der einen Tierschutzverein leitet. Und er sucht nach einem Wohnungsmieter, der ihm wohl die Miete schuldig geblieben und nun auch noch mit mehreren Hunden „abgehauen“ sei und sich angeblich auf dem Hof verstecken wolle.

Es war ein angeregt-nettes Gespräch.
Seiner Aufforderung, ich solle doch mal auf dem Reintalerhof „nach dem Rechten“ sehen, bin ich allerdings nicht nachgekommen und habe ihn an die Behörden verwiesen.

Was aus dieser Geschichte geworden ist?
Ich habe leider nichts mehr davon gehört.

In diesem Jahr ist es Herbst geworden, bis ich den Reintalerhof wieder besucht habe.
Ein Herbst, der um den 11. Oktober sehr frühen und heftigen Schneefall brachte. Die Presse meinte gar, von einem Schneechaos schreiben zu müssen. In und um Garmisch-Partenkirchen brachen viele Laubbäume unter der Schneelast zusammen. Am Reintalerhof konnte ich dann die Auswirkungen direkt sehen.

Der Reintalerhof im Oktober 2013.
Ein wenig gestrichen, die "Reintaler-Hof"-Inschrift ist erneuert ...

... aber ansonsten weitgehend unverändert.
Was da rechts ins Bild ragt, ist ein großer Ast!

Abgebrochen von der mächtigen Kastanie gegenüber der Terasse.

Und auch die Zufahrt ist von beiden Seiten durch umgestürzte Bäume und einen Abrutsch an der Straße vom Hohen Weg her unmöglich.
Hier wird man wohl einigen Aufwand treiben müssen, um die Bäume zu beseitigen und die Straße auszubessern.

Der Reintalerhof 2014

 

Anfang April waren Christine und Dieter Schober, wie fast jedes Jahr, wieder am Reintaler Hof. Sie schreiben mir: "Leider mussten wir feststellen, dass der Verfall doch immer mehr zunimmt. Auch der Baumwuchs ist zwischenzeitlich gigantisch. Es gibt nicht mehr viele Punkte, von wo man, wie früher, einen solchen Postkartenausblick auf das Haus und die Alpspitze hat. Das tut manchmal schon ein bisschen weh. Aber trotzdem ist dieses Fleckchen Erde immer wieder eine Wanderung wert."

 

Im Juli 2014 bin ich selbst wieder im Reintal und besuche auch den Reintalerhof.

Am frühen Nachmittag bin sich schon wieder auf dem Rückweg vom Reintal nach Garmisch. Da will ich auch den Reintalerhof besuchem. Schon bei der Bodenlaine sehe ich Veränderungen. Hier fehlt doch ein Stück des alten Rohres, das zum Wehr für die Stromgewinnung geführt hat.

 

Und hier erst: Der Weg, der von der Bodenlaine zur Laubhütte führt - früher ein kleiner Forstweg - wird wohl zu einer Forstautobahn ausgebaut?

Sehr großes Gerät ist von den Bayerischen Staatsforsten aufgefahren worden. Ein mächtiger Bagger blockiert den Weg ...

... und zeigt von oben die gewaltigen Veränderungen in der doch so sensiblen Landschaft des Reintals.

Reingebaggert wird ohne Rücksicht auf irgendwelche Naturbelange.

Um so natürlicher das alte Wehr.
Schon ziemlich zugewachsen und nur noch ein kleines Bächlein fließt durch das ehemalige Einlaufbecken ...

... noch stehen die alten Verbauungen, aber die Natur erobert sich den Platz langsam und sicher wieder.

Hier wächst es.
Kaum ist die Kapelle vom Weg aus noch sichtbar ...

... und der Reintalerhof wirkt wie zugewachsen.

Der Platz unterhalb des Hofs, vor ein, zwei Jahren noch freigelegt, ist inzwischen schon wieder ganz ordentlich verwachsen ...

... nur die drei oder vier Huinzen vom letzten Jahr sind im hohen Gras noch sichtbar.

Der abgebrochene Ast der Kastanie ist in Richtung der Terasse verräumt und so etwas wie eine Sitzbank wurde zusammengenagelt.

Die Küche, noch kurz vor dem Ende 1983 für viel Geld neu eingerichtet, schläft im Untergeschoss den Dornröschenschlaf und dämmert wohl dem Ende auf dem Schrottplatz entgegen.

Die großen Weinbergschnecken klettern am Haus hoch.
Langsam zwar und doch stetig, so wie die Zeit für den Reintalerhof zu verrinnen scheint.
Ein Klick zeigt Näheres.

Nicht zuletzt:
Auch die erst vor ein paar Jahren angebrachten Erinnerungskreuze werden von Wiese und Wald langsam überwuchert.

Der Reintalerhof 2015

Mitte März 2015 taucht bei einem bekannten Auktionshaus das "Hüttenbuch" des Reintal-Bauern auf.

In dem Buch sollen Einträge von 1927 - 1934 zu finden sein.

Es gelingt mir jedoch nicht, das Büchlein zu einem vertretbaren Preis zu ersteigern. Es gibt also wohl noch mehr Reintalerhof-Fans.

 

Iim Schloß Elmau fand vom 6. bis 7. Juni 2015 ein G7-Gipfel statt. Bis zu 360 Millionen Euro Kosten wurden erwartet. Genaueres ist auch nach Veranstaltungsende nicht zu erfahren.

Nun ist es so:
Der Reintalerhof befindet sich ca. 6 Kilometer Luftlinie vom Ort des Gipfeltreffen entfernt. Zu Fuß sind es auf den Forst- und Wanderwegen 8 Kilometer. Für einen geübten und engagierten Wanderer weniger als zwei Wegstunden.

Also entstanden die größten Sicherheitsbedenken. Meine mutige und rasche Reaktion können Sie hier nachlese.

 

 

Ende Oktober 2015 bringt mir der Briefträger ein Schreiben einer Werbemittelfirma. Adressat wäre der Reintalerhof.de
Weiterer Inhalt ist eine sogenannte Mint-Visitenkarte,
"gefüllt mit 50 frischen Pfefferminzdragees."

Man empfiehlt mir dieses Produkt zur Langzeitwerbung,
so könne ich einfach und kostengünstig beim meinen Kunden und Interessenten in Erinnerung bleiben.

Nun ja ...

Eigentlich ist es Winter, am 20 Dezember 2015.
Aber "uneigentlich" scheint die Sonne, von Schnee unter 2.500 mtr. keine Spur und es ist frühlingshaft warm. Dann soll doch dem Reintalerhof zum Jahresende ein Besuch abgestattet werden.

Auf dem Weg ins Reintal scheint sich eine Kreuzotternplage ausgebreitet zu haben.

All überall finden sich Warnschilder, die vor den so seltenen Schlangen warnen. Aber jetzt im "Winter" ...?

Zügig geht es zur Abzweigung zum Reintalerhof.
Licht wirkt der Wald und die Straße hinunter ist verbreitert und frisch aufgeschüttet.

Die Brücke über den Sulzgraben ist erneuert. Ein Schild macht auf den Finanzier der Brückensanierung aufmerksam.

Die prächtig erneuerte Straße führt weiter zum Hof.

Schwer ausgeholzt ist der Hügel rings um die beiden Gebäude.

Fast schon kahl wirkt das Gelände. Ein Elektrozaun zieht sich um den gesamte Reintalerhof.

Der Reintalerhof im 21. Jahrhundert: Videoüberwacht!
Und ein kletternder Weihnachtsmann als Farbtupfer.

Die Straße ist mit einem Tor aus Brettern abgesperrt.

Schild links, das das Betreten verbietet. Schild rechts, das den Weg nach Partenkirchen weist.

Trotz Brettern und Tore: Der Blick in die Berge ist noch frei.

Sehr ausgelichtet ist der Platz rund um den Hof. Die Kapelle steht noch, Gittertüre und Fenster sind nun mit Plexiglasscheiben versehen.
Der Elektrozaun zieht sich um das gesamte Areal.

Auf der Westseite wurden Planen, wohl zum Schutz der Terasse angebracht.

Am Platz des ehemaligen Reintaler Bauern sind mehrere Markierungsstangen aufgestellt.

Am Wasserspeicher für das ehemalige Kraftwerk an der Partnach wurden ebenfalls Arbeiten vorgenommen. Der Weiher wurde ausgeräumt ...

... und der Auslauf mit dem Absperrschieber wurde ebenfalls freigelegt. Eine Aluleiter ermöglicht den Abstieg.

Die Schranke, die jahrzehntelang offen stand, sperrt nun wieder die Durchfahrt auf der erneuerten Straße. Auch hier Verbotsschilder.

Aber offenbar war jemand nicht mit dieser Sperre einverstanden. Ein mächtiges Vorhängeschloss wurde mit größter Gewalt und massivem Werkzeug aufgebrochen.

An der (Trink-)wasser-Stelle wurden ebenfalls Veränderungen vorgenommen. Der seit einigen Jahr dort liegende Schlauch wurde wieder an einen eingegrabenen Kanister angeschlossen.

Vom Sammelbehälter auf der anderen Seite der Forstraße wurden die alten Rohre gesucht oder neue Schläuche eingegraben. Viele Spuren durch den Wald, der zum Hof hinunter zieht deuten darauf hin.

Apropos Straße: Die im vergangenen Jahr begonnen Straßenbauarbeiten scheinen beendet. Eine äußerst "großzügig" angelegte Forstautobahn zieht sich nun durch den sensiblen Gebirgswald.

Hier wurde ein riesiger Felsbrocken "angebaggert" und dann wieder unterbaut. Hier wie an anderer Stelle: Weitere Rutschungen und Felsstürze sind vorprogrammiert.

Vielleicht mag diese gewalttätige Straße den holzwirtschaftlichen Belangen der Bayerischen Staatsforsten dienen.

Als ehrenamtlicher Bäumepflanzer im alpinen Schutzwald habe ich doch einige Fragen:
Vor allem die, ob hier ein dezenterer Weg nicht auch ausgereicht hätte?

Schön ist es auf jeden Fall nicht mehr, über die Laubhütte ins hintere Reintal zu wandern!

 

Ergänzung in 2020

Dieser Straßenausbau war notwendig geworden, weil der Weg/die Straße über den Ferchenbach nicht mehr hergestellt wurde. Dadurch ist nun die Zufahrt über den Hausberg, Laubhütte und diesen Weg sinnvoll geworden.

Freuen wir uns, dass die Alpspitze noch nicht weggebaggert wurde.
Aber wer weis, möglicherweise werden irgendwann chinesische Investoren auch den Kalk des Wettersteins wirtschaftlich verwerten.

   

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